Gesundheit und Wetter 2 – Vom entschleunigt-Werden
Tagebucheintragvom Freya-Tag, den 04. August
2023
In Olivenöl geröstetes Brot mit Käsestückchen. Tee und Obst dazu.
Zitat: „Echnaton sprach zum Volk: Wisset
ihr Menschen: Ihr seid das höchste aller Dinge, nur ist das Wissen davon
vergessen worden, als ihr und eure Ahnen in die Knechtschaft geworfen wurdet.
Deshalb spreche ich nun die höchsten atlantischen Worte, die sich ein jeder
tief einprägen möge.
Edom-el-ahim-Zahbert-Zur-Adom.“
Quelle: Die Brüder Jesus“ von Hans Peter Freiherr
von Liechtenstein
Dienstag: Das Wetter durchwachsen mit Wind.Trotz alledem
ein einigermaßen „guter
Tag“***an Kraft.Jedoch ein wenig Schwindel und der Drall nach links.
Zudem war ich unruhig, hektisch und aus unersichtlichem Grunde aufgeregt. (Hat
man wieder einmal frequentiert?!) – Oder war es auch die aggressiv männliche
Energie, die mich umgibt, aufregt und vor allem schwächt. Vielleicht auch ein
wenig psychische Überempfindlichkeit,.......in der (ständigen) Erwartung, daß
gleich etwas Unangenehmes passiert. – Und dann kam die Nacht!
Bis heute –vielleicht in meiner
Teenie-Zeit – hatte ich noch nicht viel mit psychischen Problematiken zu tun.
Egal, was auch immer der Auslöser war –und hier möchte auch nicht wirklich so
genau darauf eingehen, da ich nur vermuten kann– in jedem Fall kam ich in
einer Art Hyperventilation, ähnlich wie mir das auch schon oft beim lauten Lesen
oder Sprechen, oder damals nach der Chemo widerfuhr. Ich hatte es anfangs gar
nicht mitbekommen und letztendlich kam ich aus dieser Situation erst einmal nicht
wieder raus. D.h., es beruhigte sich nicht. Ich bekam ganz schlecht Luft und
konnte kaum atmen. Auch der Versuch des in den Bauch hinein Atmens scheiterte.
Infolgedessen reicherte sich mein Blut extrem mit Kohlendioxid an. Dazu dann
noch eine Art Panik-Attacke, die mir das Herz bis zum Bersten aus dem Hals herausschlagen
ließ, mit.......Schweißausbruch.Eine Art Muskelbrennen
hatte sich ebenfalls eingestellt. Ich kam einfach nicht mehr runter von diesem Trip.
Damit ich
besser atmen konnte, beugte ich mich immer nach vorne und stütze mich ab. Das
Ganze war extrem belastend fürs Herz (das durch die Chemos ohnehin bereits
geschädigt worden war). Nach wie vor bekam ich kaum Luft, sogar das Laufen ging
nur Schritt für Schritt (so kann man auch „entschleunigt“
werden!!!) und jedes Mal, wenn ich versuchte mich hinzulegen, weil ich
müde war, war mir, als würde ich ersticken. Selbst das Ankippen des Kopfteils
vom Bett hat nicht genützt. Ich musste mit dem Körper immer wieder in eine
aufrechte Position, um nicht das Gefühl zu haben zu ersticken.
Der Jörg war auf
Nachschichte gewesen. Nur, helfen hätte er mir auch nicht können und ein Arzt
wäre hier sicher auch fehl am Platz gewesen.
Gut, letztendlich dämmerte ich wohl so in etwa
eine Stunde dahin, bis ich sieben Uhr wieder aufgestanden bin, weil wir an
diesem Morgen, gleich nach Jörgs Nachschicht, nach Rudolstadt, zum Vater fahren
wollten.
Mittwoch: Müde, wie wir beide waren, sind wir losgefahren.
Der Jörg sorgte sich noch zusätzlich um mich und ich war angehalten auf den
Jörg zu achten, damit er nicht noch hinterm Lenkrad einschläft.Das Wetter überwiegend bewölkt mit Wind und Regen.
Das Gehen ging noch immer recht langsam voran. Bei
der geringsten Anstrengung – Treppensteigen - pochte das Herz, das Atmen ging schlecht und ich musste
darauf achtgeben, nicht wieder in die Hyperventilation zu kommen. (Was für mich
eigentlich nur eine Art psychisches Problem darstellen kann/könnte(?). – Zu viel Streß, (Ängste?)
selbstgemachte Hektik, in der ich immer noch zu oft bin und die oben
beschriebene männliche, oft auch aggressive Energie, die mich umgibt,
zusätzlich DER, die im Außen herr-scht. Aber zu dieser Zeit war es tatsächlich physisch real.) Das Muskelbrennen
hielt jedoch noch immer an.Alles in allem habe ich’s geschafft den Vormittag einigermaßen zu bestehen/durchzuhalten und wieder gut ins Auto zu kommen. In der
Wohnung zurück, war der Rest des Tages nur noch in meinem Sessel sitzendes Dahindämmern.Fatigue (Müdigkeits-Syndrom) hatte
sich, bei dieser Übernächtigkeit ebenso eingestellt, mit einem Schwindelgefühl und
einer rasterhaften Wahrnehmung, gerade so, als ob ich betrunken wäre.
Ich ging beizeiten zu Bett…….
Jackfrucht-Curry und Reis.
Donnerstag: Ausschlafen…….Fehlanzeige.
Sieben Uhr aufstehen und fertigmachen. An diesem Tag hatte ich gleich zwei
Termine. Um halb elf die Physiotherapie und um zwölf meine Onkologin.Das Wetter wieder recht windig und vor allem kühl und regnerisch.
Glücklicherweise ging es mir am Donnerstag schon besser. Es war beinahe wieder „normal“.
Nur Anstrengungen und Streß sollte ich vermeiden. Vor dem flachen Liegen während
der Lymphdrainage grause es mir ein wenig, weil ich nicht wußte, ob ich gut
atmen kann. Aber auch DAS machte keine Probleme mehr, der Göttin sei Dank! Der
Jörg war in der Zwischenzeit einkaufen gewesen. Nur den Einkauf dann
einzusortieren und die damit verbundenen Hausarbeiten überhaupt, gingen mir an
die Kraft und.........immer noch nicht so gut. Denn seit Tagen schon hatte ich
MS-bedingt nur wenig Kraft in Schultern, Armen und dem Oberkörper überhaupt.
Mir fällt es meist schwer ihn aufrecht zu halten, der Muskeln wegen, die
betroffen sind. Auch traten vermehrt Krämpfe in der Bauch-, Rücken- und Zwerchfell-Muskulatur,
sowie Gelenkschmerzen generell auf.
Freitag: Regen, Regen und Kühle, was nur wenig Anlaß zur
Muse und guter Laune bietet. Daher habe ich gleichwohl wenig Ambitionen mich anzustrengen,
überhaupt mich übermäßig zu bewegen. Eigentlich beschränke ich mich nur auf das
Nötigste. Zudem wollte ich heute endlich.......alles aufschreiben/notieren/festhalten. Die Beschwerden der letzten Tage sind nunmehr
glücklicherweise fast(!) obsolet. A-b-e-r, auch in der nächsten Zeit muss ich acht
darauf geben, beim lauten Lesen oder Sprechen nicht wieder in die Hyperventilation
zu kommen, was offenbar, da nun einmal wieder so derart ausgeartet, viel rascher
zu gehen scheint. Anstrengungen sind ohnehin zu meiden. Mich schwindelt auch ein wenig. Auf den schmerzenden Schultern ein Gefühl von einem Zentnersack. Jetzt sogar etwas Übelkeit noch.
Ohnehin esse ich zunehmend weniger.........
DerSohnwar eben noch hier. Hat mir zwei der "Hasen" gebracht. -In jedem Fall ein Grund fürs rüber laufen. Smile.....- Allerdings bemerkte ich, daß sein Zuckerspiegel ziemlich weit unten war und da ich weiß, wie gerne er Süßes ißt, gab ich ihm gleich eine kleine Schüssel Erdbeereis und ein paar Plätzchen dazu, die er ebenfalls mag.
Nudel, Tomatensoße, Parmesan und gebratene
Nicht-wurt-Scheiben.
***Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch
einmal darauf zu sprechen kommen, WAS FÜR MICH ein „guter Tag“ ist.Es bedeutet
einfach nur, daß ich einen vergleichsweise guten Tag habe, wo die Symptome
erträglich sind. Für einen gesunden Menschen, wäre es ein schlechter Tag.
„Den Umständen entsprechend“ bedeutet, daß
die Symptome deutlich-er spürbar sind und mich behindern einen einigermaßen „normalen“
Tagesablauf nachzugehen, den Tagesansprüchen gerecht zu werden oder gar den
Tag (mein Leben) zu genießen.
Die „Umstände“ bedeutet auch, DIE Umstände in/mit
denen ich aufgrund der bisherigen Erkrankungen und ihrer Symptome täglich leben
muss. Daher habe ich mich über die Jahre hin mit allem auch recht gut arrangiert.
Was bleibt einer sonst auch übrig? Es wird zur "Normalitätät."
Allerdings....... beachte und vor allem benenne ich
die Beschwerden bewußt nicht mehr, weil es „schlechte Madren“ wären, welche einer
nichts Gutes, nichts Heilsames suggerieren und daher insgesamt destruktiv sind.
-Auch DAS wird zur Normalität. –
Aus diesem Grund spreche, ja, sogar denke
ich nicht einmal mehr über Beschwerden nach - solange sie einigermaßen
erträglich sind - oder, daß mir überhaupt irgendetwas fehlt. Ich lebe damit./Ich "leben" einfach. Das
ich in diesem Sinne nicht „normal (gesund)“ bin, bemerke ich erst…….wieder, wenn ich
unter gesunden Menschen bin.
Diese
Aufzeichnungen hier sollen dazu dienen, Ursachen von Beschwerden zu erkennen, die ich dann womöglich vermeiden kann und es dient auch dazu Zusammenhänge zwischen Symptomen und Geschehnissen im Außen zu erkennen, um ggf. meine Lebensumstände verbessern zu können.
DemVatergeht es soweit gut. Er macht nach wie vor Fortschritte, was seine eigene
Beweglichkeit und Mobilität betrifft. Auch SO scheint er einigermaßen guter
Dinge zu sein. Fährt mit dem Rollstuhl in den Fluren und auch draußen ein wenig
umher. Hört sich sogar die Zeitungschau mit den anderen an. Das Essen schmeckt
ihm nach wie vor und man kümmert sich auch diesbezüglich gut um ihn. Bringt ihm
immer wieder etwas Zusätzliches oder Besonders zu Essen. – Sehr freundliches Personal!
https://youtu.be/HrwR8RiWGf4
AntwortenLöschenDer einzige Weg durch die derzeitige Energie zu navigieren *by Kerry K - Deutsche Synchronisation https://youtu.be/HrwR8RiWGf4
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