Sonntag, 26. September 2021

Ein allerletztes Mal…….

Sonn(en)tag, der 26. September 2021 
Tagebuch – Gedanken 
…..bin ich heute auf dem Berg, bei meinen Bäumen gewesen. Sie sind so groß und stark geworden, in den letzten fünfzig Jahren und sie sind mit Sicherheit hundert Jahre alt. Als Kind war ich im Sommer jeden Tag da oben,….bei den Bäumen. Wir haben am diesem Ort als Kinder gespielt und uns auch noch als Jugendliche dort aufgehalten. Wie oft saß ich auf einem Ast, so ein paar Meter über dem Boden und lauscht…….dem Wind, und ich hörte auch das Knarren im Stamm, wenn die Äste aneinander rieben. Ich erinnere mich noch gut. 
 
  
2010, kurz bevor wir nach Neuhaus gezogen sind, war ich noch einmal bei meinen Bäumen gewesen und dann…..viele Jahre nicht mehr.
Voriges Jahr war ich mit Jörg dort oben.
Dieses Jahr habe ich es noch ein aller letztes Mal gewagt…..allein, sodass ich mir auch die erforderliche Zeit nehmen konnte,…..dort zu sein. Denn ich habe mich von meinen Bäumen verabschiedet. In diesem Leben sehen und wir uns nicht mehr, weil es einfach ZU beschwerlich ist dort hin zu kommen. Und nein, das Anstrengendste ist bei Weitem NICHT der Aufstieg. Es ist das Laufen am Hang, wo es keine Wege gibt, sondern nur hohes Gras, sowie meterhohes Farn, Wurzeln, versteckt unterm Gras, welches Schlingen bilden kann, wo ich auf dem Rückweg zweimal hängengeblieben bin und mich letztendlich kontrolliert ….fallen ließ, damit ich nicht noch den Hang hinunter purzle, samt Foto-Apparat und Rucksack.

Aber keine Sorge, es ist alles gut gegangen. Es geht mir…so weit…….ganz passabel….für diese Anstrengung, die nun hinter mir liegt, wo ich kaum gedacht hatte, dass ich es noch einmal schaffen könnte. Allerdings trainierte ich den gesamten Sommer auch nur DAFÜR. Deshalb all die morgendlichen Übungen und vor Kurzem der kleinere Aufstieg – als Generalprobe so zu sagen – den Kirchberg hoch, wo ich noch den Bahnsteig und die Gleise fotographierte.

 Nun, im Wald fühle ich mich bei Weitem wohler als unter Menschen. Und ja es sind mir auch zahlreiche Tiere begegnet, wie beispielsweise Rehe, die aufgeschreckt sind, als sie mich hörten. Ein Foto gibt es leider nicht.

So, und nun muss ich mich in der Tat erholen. Den Beinen geht es so weit ganz gut. Auf dem Rückweg zitterten sie ein wenig. Aber die Kraft hat doch ausgereicht. Ich hatte echt heute einen guten Tag. Nur……das Herz……scheint mir ein wenig Pflege nötig zu haben. Ein wenig Weißdorn könnte sicherlich nicht schaden.

Auf der Straße sind mir glücklicherweise nur wenige Menschen begegnet. Gerade auf dem Rückweg sah ich wie ein (Feuermelder im Gesicht – deshalb mied ich die Leute, flog unterm Radar und beeilte mich zurück in die Wohnung zu kommen) Waldschrat aus. Zerzaustes Haar, weil es im Dickicht an den Ästen hängen geblieben war. Allerdings war schon recht viel los…..auf der Straße. Denn,….ja, ich weiß,….es ist Wahltag. Nur ICH gehe halt lieber in den Wald!

Hier die Fotos, die stückweise den Weg zeigen, welchen ich beschritt.
Lasst Euch „verzaubern“ von diesem Wald……..

 
"Der rechte Weg" ist der Richtige!

 
.....weiter bergauf und dann gerade rüber.

Der Blick nach oben......

 
Der Blick zurück......
 
 
Und jetzt ab ins Farnkrautdickicht.......
 

 
Kaum überschaubar, der nicht vorhandene Pfad........und wo ich überhaupt hintreten soll.
 
Geschafft!!!!!! Ich bin bei meinen Bäumen angekommen! Endlich!!!!
 

 
Vorsicht beim hinsetzen!!!!! Glasscherben.
 

 
Ein Baum mit "Charakter"......
 
 
Tja nun, da geht's bergab........
 

 
 Stark, groß, kräftig und sooooo alt im Gegensatzt zu einem Menschenleben, so, wie wir es derzeit kennen.
 
 
Kraft tanken.....für den Rückweg.
 
 
Ein letzter Blick.....zurück....auf meine Bäume........
 
 
........ab ins Dickicht!
 
 
Der allerletzte Blick, zurück, zu meinen Bäumen.

Der Weg zurück.......


 
Eine frische Spur vom Reh......keine halbe Stunde alt.
 

Es lichtet sich ein wenig.....

 
........und hier kann ich kaum etwas sehen, wo's hingeht....... - Der Blick nach oben.
 
 
Noch mal alles ganz schön "dicht"......
 
 
Phhhuuu......endlich raus. Es wird übersichtlicher. Aber dennoch ein Hang, wo man schlecht laufen kann.
 
Und hier geht es wieder abwärts......zurück zur Straße.


8 Kommentare:

  1. Dabei muß ich gerade an eine Studie, Norwegen war das glaube ich, denken, wo Ärzte mit krebskranken Frauen eine Wahnsinns-Tour zu Fuß unternommen haben, dort in Eis und Schnee. Diese Frauen sagten hinterher, sie hätten sich noch nie im Leben SO angestrengt, aber es hat ihnen SEHR gut getan. Ich glaube, wir trauen uns oft nur nicht genug zu und haben Angst, an unsere Grenzen zu gehen. Der Mensch ist belastbarer, als er glaubt. Es gibt Menschen, die schon so gut wie tot waren und die werden später Marathonläufer auch mit 70 noch! Das gibt doch Hoffnung. Nur keine zu negativen Gedanken. Vieles ist möglich. So schnell stirbt es sich nicht bzw. bin ich sicher, dass die Stunde festgelegt ist, wann man gehen soll und solange brauchen wir uns nicht unnötig zu sorgen. Aber ich verstehe, wenn man sich nicht wohlfühlt, ist das alles sehr beschwerlich ....

    Viel Kraft, gibt nicht auf!

    Alles Liebe
    Sara

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  2. Danke, liebe Sara!
    Nein, ich gebe sicherelich nicht auf.....
    auf den Berg werde ich aller WAhrscheinlichkeit nach schon noch einmal gehen, aber nicht zu den Bäumen. Das Gelände dort ist so schwer begehbar, insbesondere, wenn man nicht mehr so fit und standfest auf den Beinen ist wie noch vor dreißig Jahren. (Zwanzig kann ich nicht schreiben, da habe ich das rechte Bein nachgezogen.)
    Im Grunde lebe ich Tag für Tag und schaue, wie viel ich an jedem Tag so tun kann und auch, was ich tun möchte,....was mir Freude bereitet. Denn genau darauf kommt es doch an,....dass man noch ein wneig Freude im Leben hat.
    Liebe Grüße
    Rosi

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  3. Eine Wildnis, wie ich sie - ähnlich - hier allzu gut kenne!
    Schömn, noch einmal beoi geliebten und vetrauten Bäumen zu sein...Bäumen der Kindheit, wo alles so leicht schien und die Zeit noch unendlich...
    Aber eben auch tragisch, wie der eigne Aktionsradius immer mehr abnimmt mit zunehmenden Gebrechen - mir so selbst auch vertraut.
    Trotzdem möchte ich mich nicht ergeben und sagen: es sei das letzte mal, auch wenn ich momentan fast sicher bin. Es kommt immer nochmal unverhofft und Lichtblicke... - ja die wünsche ich Dir!
    Liebe Grüsze
    Mascha

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    1. PS: Sorry für die Tippfehler - ich hab mit zunehmender Sehschwäche zu tun...und da mir bei der 1. Korrektur der gesamte Text verschwand...hab ich bei der 2. dann allzu viel übersehen. Dieses winzige Textfeld ist nicht mehr mein Ding -

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  4. Oh! Hi Mascha! Schön Dich hier zu begrüßen! Es freut mich, dass Du auf meine Seite gefunden hast.

    Ja, die zunehmenden "Gebrechen" und der abnehmende Aktionsradius, dass musste ich schon mit 36 Jahren versuchen anzunehmen, wo die MS das erste Mal zugeschlagen hat. Keine zwei Jahre später erwischte es auch das linke Auge, wo ich jetzt nur noch, na ja, ich denke mal 50% Sehvermögen habe. Aber immerhin! Ich habe damals wie heute so gerne gelesen und dachte gut, dann eben nur mit einem Auge. (Und ich gestehe, ich bin, meiner Meinung nach, immer noch zu viel im Internet. Aber das bringt das Schreiben nun einmal so mit sich.)
    Ich meine, ich schließe zumindest nicht aus, dass ich noch einmal auf den Berg hochkraxle. Aber zu den Bäumen hin,…phhhuu…..ich weiß nicht. Es ist wirklich sehr anstrengend zu laufen, wo keinerlei Wege sind und das noch an einem Hang. Zudem ist es auch schon etwa gefährlich (in meinem Alter), dass man sich etwas tun kann. Normalerweise bin ich eine Handy-Verweigerin. Aber dieses Mal hatte ich eines dabei….“für alle Fälle“.

    Die Tippfehler sind kein Problem. Keine Sorge. Alles gut.

    Alles Gute für Dich, vor allem…. Gesundheit und…..dass sich Dein Sehvermögen womöglich wieder verbessern kann.
    Liebe Grüße
    Rosi

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    1. Haha, Handyverweigerin - das bin ich auch und hab gar keins! Und ich nehme mir dann ein Beispiel an meiner - inzw. verstorbenen - Mutter, die, ziemlich gehbehindert durch Unfall, bis fast zuletzt (vor der Pflegesituation) noch überall im Dickicht herumkroch und sie hatte auch nie eins. Solche Ängste kannte sie nicht und ich bisher auch kaum - das ist eher mein Schatz, der da Bauchschmerzen bekommt...
      Nein, meine Augen werden nicht mehr besser sondern zunehmend schlechter und das ist meie gröszte Sorge, mich eines Tages nicht mehr selbst versorgen zu können -

      Eine alte Dame, die ich kannte, hatte auch MS, schon zu DDR-Zeiten, und hat es allein mit Ernährung bis ins hohe Alter in Schach gehalten. Frag jetzt nicht, wie, das hat mich damals zu wenig interessiert... aber wenn sie aus dem Wald kam, hatte sie immer die Arme voller Grünzeug, wir meinten dann: Frau H. hat sich wieder ihr Abendessen gesammelt -

      Das Geschirr ist von "Creatable", nicht ganz billig, aber ich fand es sooooooooo schön! Sind aber nicht alle Teile verziert, nur die Dessert-Teller und die Becher, die groszen Teller und Schüsseln nicht.
      Liebe Grüsze
      Mascha

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  5. Das tut mir sehr leid, liebe Mascha, dass Deine Augen keine Chance mehr auf Besserung haben. Aber immerhin hast Du....einen "Schatz"....smile.....

    Ja!!! Genau das ist die Lösung!!! Die Ernährung! Nur hatte mir das damals niemand gesagt und schon gar nicht einer der Ärzte, die mich eine lange Zeit mit allerlei (Sch*iß) Mmedikamenten vollgepumpt haben, die mir, aller Wahrscheinlichkeit nach, noch den Krebs gebracht haben. Aber ich war damals noch so...."ängstlich und unsicher". Bettelte fast um die "neueste Medizin" usw. Heute weiß ich......dass all das, samt ihrer immer wieder angepriesenen "Grund-Therapien" überhaupt nicht nötig ist!....wenn man sich einigermaßen an die (Ernähruns-) Regeln hält. – einen Schuß Milch im Kaffee nehme ich aber trotz alledem noch und Käse…esse ich gern, jedoch limitiert.
    Ich halte mich weitestgehend an eine Art Diät, die im Groben besagt, so wenig wie möglich tierische Fette, da es entzündungsfördernd ist. Kein Eigelb, keine Innereien....kaum/kein Fleisch und.....entzündungshemmende Nahrungsergänzungen wie beispielsweise Boswelia und Querzetin. Sollte sich ein Schub anbahnen, dann noch Bromelain und ggf. Vitamin B 12 Spritzen.
    Ich strebe eine basische Ernährung an. Mal schauen. Denn das Milieu ist alles!
    Probleme habe ich immer wieder mit dem Magen, weil mir der Gallen- und Magensagt fehlt. Ein Ergebnis aus dem Zusammenspiel von chemischen Medikamenten wie damals noch Lanzoprazol (Magensäurehemmer, aber das weißt Du sicherlich), Cortison und Chemo. Die Heilpraktikerin hatte mir das einigermaßen gut erklärt, warum das so gekommen ist. Jetzt,……muss ich zu jedem Essen – ähnlich eines Diabetikers – eine Enzym- Tablette nehmen. Und zusätzlich eben noch die „Infi-trakt-V“ als Tropfen.
    …..und ich finde das schön, wenn man sich „sein Grünzeug, sein Abendessen aus dem Wald holt“. Nur,…. heute ist der Wald auch nicht mehr DAS was er einmal war. Ein Beispiel: Wir waren vor Jahren im Wald spazieren und ich nasche so gern im Herbst die Beeren. Als wir zu Hause angekommen waren, bekam ich Brechreiz und Magenschmerzen. Vermutlich hatte man da (gegen Borkenkäfer vielleicht?) etwas gesprüht. Seitdem bin ich eher vorsichtig geworden.
    Fortsetzung folgt……..

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  6. WOW! „Creatable“. Ich hab‘ da ein Auge für. Es ist wirklich seeeehr schön!!!
    Bedauerlicherweise gefällt mir immer das Teuerste…..lach. – Ich habe grad geschaut, die Kaffeetassen…..phhhuuu….ich schmelze dahin!!! Ich wollte mir so wie so eine „Blaue“ zulegen. – Eine Tasse 6,99 ist machbar. (Demnächst hier auf dem Blog zu sehen…..lach…) Oh! Und die „Buddha-Collection“ erst noch……ahhhh…..
    Ja, ich habe so ein Faible für Porzellan. Meine beiden Großeltern väterlicherseits waren Ingenieure in der Porzellan-Industrie. Mein Großvater Chef der Porzellanfabrik in Gräfenthal. Ich habe noch einige Exemplare, die meine Oma hergestellt und bemalt hat.
    Aber genug davon, sonst komme ich noch mehr ins Schwärmen……Ein wenig Freude kann man jedoch noch solch‘ schönen Dingen haben…..nicht wahr?!
    Liebe Grüße
    Rosi

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