Montag, 1. Februar 2021

Notfall-Pläne


Montag, 1. Februar 2021 
Tagebuch – Gedanken

Einigermaßen gute Tagen, wo ich ein wenig aufzuatmen vermag, scheinen sich mit Üblen abzulösen. War es gestern noch ein ruhiger Tag, welchen ich mir genommen habe, trotz, dass ich genau genommen zu tun hatte, war heute irgendwie die Hölle los. Und ich versuche stets den Ball flach zu halten. Hektik, Aufregung und Stress schaden nur. Das weiß ich ja.

Nun gut, heute Morgen ging es zügig. Ich hatte noch nicht einmal die Augen offen, stand ich bereits vorm Bett, weil ich wusste, dass es heute keinen Müßiggang geben wird. Duschen, Peeling, Cremen. Kochen, Spülmaschine ausräumen und andere Tätigkeiten. Nicht zu spät essen, noch etwas schreiben, was mir im Hirn rotiert und nach draußen will. Fertig angezogen und Gewehr bei Fuß, bereit zum Abmarsch, wenn der Jörg von der Frühschicht kommt. Er zum Hausarzt und ich zur Physio-Therapeutin. Und,..... was war ich froh, dass es die Gewohnte war. Sie war krank gewesen. Hatte wohl Cor*na, wie sie mir erzählte, weil sie positiv getestet worden war und musste noch zusätzlich zwei Wochen in Quar*ntäne. Daher hatte sie diese FF…. irgendwas Maske auf, auch, weil sie ihre Chefin dazu nötigte. Ich sagte, tu‘ sie runter. Du kannst doch gar nicht atmen. Und was sie wirklich hatte, hörte sich für mich wie eine ganz normale Erkältung an, wie man sie vor früher kannte. Mit Schlappheit, Fieber und ohne etwas zu schmecken. Jetzt heißt es halt….….C*rona. Und ich muss hier nicht erwähnen, dass man mit dem Test den Virus überhaupt nicht identifizieren/nachweisen kann. Falls es überhaupt einen Virus gibt, der....bisher noch nicht einmal isoliert worden ist. – Hier würde ich Chlordioxid empfehlen, was ich späterzu auch trank.

Gut, soweit……allerdings musste ich dann noch beinahe zwei Stunden warten, bis mich der Jörg abholen kam, weil…….es bei Hausarzt zu viele Leute waren. 
Tja nun, die Physio hatte nach mir zugeschlossen und ich ging zuerst nach draußen, um ein wenig hin und her zu laufen, da ich dachte, dass frische Luft nicht schaden kann. Aber dann wurde es mir zu kalt und ich ging wieder nach drinnen, um mich aufzuwärmen. Der Jörg kam und kam nicht und ich dachte, womöglich ist etwas unvorhergesehenes geschehen, denn….der Krankenwagen mit Sirene war vorbei gefahren. So überlegte ich und suchte nach einem Notfall-Plan. WAS würde ich tun, käme der Jörg wirklich nicht, um mich abzuholen?
Hmmm…..schwierig. Ich hatte weder Geld noch einen Ausweis, noch ein Telefon bei mir. Ich hätte nicht einmal mit dem Bus nach Lichte fahren können. Höchstens jemand bitten anzurufen. Nur wen? Den Vater? Wohl eher nicht. – Wäre an diesem Tag auch nicht gut gewesen, wie ich späterzu erfuhr. - Also, WER ist am nähesten, von denen die ich kenne? Da fiel mir die Frau Mi*lke ein, in der Prachaticer Straße, die einst zwei Etagen unter mir eine Wohnung hatte. Ein ganzes Stück weiter weg, aber noch in Neuhaus, der Ulli, oder die Benita. Aber wie dorthin laufen? Würde ich das überhaupt schaffen? Und mit DEN Schuhen, die nicht wirklich für den Winter geeignet waren? 
Phhhu….es wurde immer später und so allmählich wurde es mir unheimlich………und als ich schon beinahe daran war loszulaufen,…..kam er dann endlich........ 
Aber damit war’s noch lange nicht genug für heute. 
 
In der Wohnung angekommen, umgezogen und noch rasch etwas gegessen, läutete das Telefon. Die Eltern. DAS konnte nichts Gutes bedeuten und ich hatte Recht mit der Vermutung. Der Sohn, schon wieder unterzuckert. Der Vater hätte es nur poltern hören, wäre nach unten gegangen und hätte vorsichtig die Tür geöffnet. Der wäre ihm ein Stuhl entgegen geflogen und der Sohn war wohl zu Boden gestürzt. Hätte unkontrolliert mit Armen und Beinen um sich geschlagen und getreten, den Kopf gegen die Kanten gehauen. Fernseher und anderes Mobiliar hätte bereits umgestürzt herumgelegen. Infolgedessen rief er erneut den Krankenwagen an. Dieses Mal hätten sie ihn gar nicht erst mitgenommen, sondern gleich behandelt und dort gelassen wo er war.- Das wie vielte Mal war das jetzt in so kurzer Zeit???? 
Natürlich war ICH wieder Schuld daran, weil ICH ihm nicht sagen würde, was er tun sollt. Tja, das tue ich doch die ganze Zeit. Aber er will es ja nicht hören, befolgt es nicht, oder weiß nicht wie. Auf MICH hört er doch genauso wenig, wie auf sie. Konstruktive Vorschläge wolle der Sohn dann haben, sagte er mir späterzu. Aber schlage ich ihm etwas vor, dann ist es nicht richtig und er weiß es selbstverständlich besser. 
Der Vater meinte dann nur noch, dass sie das in ihrem Alter nicht mehr mitmachen könnten und ich verstehe das. Er müsste sich eine Wohnung suchen, schlug ich vor…..was er ja nicht wirklich tat....bis jetzt. Und dort…..würde ihn dann niemand mehr finden………
 
Gut eine Stunde später rief mich der Sohn an, was am Ende eskalierte, obwohl ich geduldig war. Ich hatte nur nachgefragt, was geschehen war und er begann herum zu motzen. Es endete damit, dass ich auflegte, nachdem er mir sagte, dass ich die Fresse halten soll. DAS muss ich mir nicht ageben!!!!!!!!!!!!!!!!!!! – Und da soll ich Stress vermeiden???? WIE?????
Und jetzt habe ich Schmerzen im Unterleib……..
Im Grunde hilft nur.....Ablenkung. Und tiiiieeeef durchatmen!  (Nur im Inneren lässt es sich recht schwierig beruhigen.)....und DAS hier hören:
 


 
Der Jörg hat sich schon längst wieder hingelegt, nachdem er seine Bratwürste gebraten und gegessen hat. - Frühschicht morgen......
 

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