Ich hatte mich wieder so auf ein "paar freie Tage" gefreut, ein wenig zur Ruhe kommen und so, jedoch gab es reichlich zu tun, daß es dann keine „freien Tage“ mehr waren. Stattdessen.....Anstrengung.
< An einem Tag saubermachen, sodaß ich am
Abend nicht einmal mehr die Kraft hatte, ein Buch zu halten. Die Arme waren schwer. die Schultern schlaff.
< Am nächsten Tag
bis zum Abend in der Küche verbracht.
< Wäsche, rüber ins Haus und die
Alltäglichkeiten, welche mir genau genommen grad' so genügen.
< Und dann noch
die ständige Aufregung-en, Diskussion-en und…….......das Auto springt nicht mehr an, gerade jetzt, wo wir's brauchen. In der Werkstatt sollen wir jedoch erst nächste Woche wieder anrufen. Er hätte keine Termine mehr frei.
Dem Vaterscheint es etwas besser zu gehen. Er versucht manche essenziellen Dinge selber
oder mit Hilfe zu erledigen und Lebensmut scheint er nun ebenso wieder zu
besitzen, was überaus erfreulich ist. Das liegt wohl an der „Medikation“
(Antidepressiva), welche man ihn hätte früher schon geben können. Die Sache mit
dem Betreuer wird wohl noch eine Woche dauern. Schließlich muss da ein Richter
erst eine Entscheidung fällen. So lange bleibt er dort in Rudolstadt.
ER ruft jetzt auch wieder selbstständig an, fragt nach
Diesem und Jenem, also zeigt Interesse, meine ich. Vor allem nach dem Enkel hatte er sich
erkundigt, wo ich ihm nun bedauerlicherweise keine wirklich positive Kunde
übermitteln konnte, was dessen Arbeit betrifft. Man sagte ihm, daß es an der
fehlenden Fahrerlaubnis läge. Mit dem Schichtbus hatte er die meißten Tage
Schwierigkeiten. Das Job-Center (welch‘ bezeichnender Begriff) bot ihm eine
Stelle in der hiesigen Fleischerei Luthardt an. Allerdings bräuchte er dafür
einen Gesundheitspaß, den er nicht hat.
Eine Ärztin oder was immer das auch war,
rief uns am Mittwoch an und stauchte uns zusammen, dem Vater müßten Klamotten
gebracht werden. Dann fragt sie noch frech, wer ich denn überhaupt wäre. Hätte
ich nicht an Jörgs Bett gestanden, der mitgehört hat, und befürchtet, daß er
mich zusätzlich noch tadelt, hätte ich augenblicklich aufgelegt.
Danach,…..recht laute Diskussionen…………
Andere Leute müssen schließlich ebenso arbeiten wie Ärzte und Schwestern. Der
Jörg hatte ihr letztendlich dann aber doch versprochen, am Freitag mit der
Kleidung nach Rudolstadt zu kommen. Dazu war es nötig rüber ins Haus zu gehen,
alles zusammenzusuchen UND Jörg fuhr am Freitagmorgen noch los, um den Rest,
der fehlt, zu kaufen mit……….dem Vater seinem Auto. Wie wäre das auch sonst zu
bewältigen. Es geht so la, la.
Ich bin gestern nicht mitgefahren. Der Jörg
wollte auch rasch wieder zurück, weil er ja noch eingekauft hatte und wir
versprachen dem Vater am Sonntag wieder bei ihm zu sein.
So, und heute nun ein Anrufvon ihm, wir
sollen ihn abholen oder er würde ggf. einen Krankenwagen bestellen, der ihn nach
Hause fährt. Von einem "Hotel" hatte er auch noch was erzählt. Er wolle sich selbst entlassen. Man würde ihn anschreien und wie
ein kleines Baby behandeln. Vielleicht entstehen ja auch Mißverständnisse, weil
er schlecht hört. Wer weiß. Aber vielleicht provoziert man ihn ja
auch bewußt, weil man ihn loshaben will. Für das Krankenhaus wäre das sicherlich sehr bequem.
Er bestand in jedem Fall drauf, daß
er nach Hause kommt und wiederholte es immer
wieder. Wolle dort raus und war dann enttäuscht, als ich ebenso
wiederholt sagte, daß das doch so nicht geht. Ich meine, um Himmels
Willen, WIE stellt er sich
denn das vor? Geht das jetzt wieder los,......wo wir gerade eine Lösung
mit
dem Betreuer und einer Pflegeeinrichtung gefunden hatten?
Selbstständig stehen,
auf Toilette gehen oder gar sich betun, kann er nach wie vor nicht. Es braucht
mindestens eine oder gar zwei Personen, die ihn auf die Beine Helfen UND halten.
Aber was dann??? Er stellt sich (nach wie vor) vor, daß WIR ihn betun.
Oder der Jimmy, der mit sich selbst nicht zurechtkommt. Womöglich hat er
deshalb so beflissen nach dem Jimmy gefragt……..
Herje noch mal, kann er’s denn nicht erst
mal so belassen wie’s war/ist? In Rudolstadt ist er doch gut aufgehoben.
Ich selber habe zumindest gestern ein paar Stunden
Zeit fürs Lesen gefunden, während der Jörg in Rudolstadt war. Ansonsten, wie
beschrieben, geht’s rund. Ruhe tritt hier nicht ein und ebenso wenig Müßiggang.
DemJörgist beim Aussteigen aus dem Auto von einem Arbeitskollegen, als er von der Arbeit kam, das Bein weggeknickt. Nervensachen eben. Auch IHM wird's allmählich zu viel.
Heute habe ich Wäsche gewaschen, vor allem dem Vater seine und ich hoffe, daß
sie draußen trocken wird. Wir hätten sie ja auch auf den Boden hängen können.
Aber nee, ich dachte, damit die frische Luft durchweht.
Eigentlich hätte ich jetzt kochen müssen,
nehme mir jedoch die frischen Ravioli, welche in meinem Ess-Paket vom Vegi-Versand diese Woche
gekommen sind und mache mir einen Beutel vegetarische Bolognese von der Brunhilde
dazu,….denke ich. Schließlich...... gedachte ich mich hier mal wieder zu melden.
So, und nun harre ich der Dinge, die da
kommen.
DerJörgist grad' wieder losgefahren, um Sachen für den Vater zu holen und ins Haus müssen wir ebenso noch gehen, weil er von dort auch noch einige Dinge haben möchte.
P.S.: Ich hätte so gerne noch etwas über das, was ich las oder anderes geschrieben. Nur fehlt mir im Augenblick der Sinn dafür.
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