Nebenwirkungen

 

Tagebucheintrag vom Sonnen-Tag, den 29. Januar 2023 

 

Es war mein Fehler. Dem Zahnarzt kann ich keinen Vorwurf machen. Jedoch nach fast dreißig Jahren wird man unaufmerksam und nachlässig, in manchen Dingen. 

Gut, ich wußte, daß mein Körper auf Antibiotika recht unangenehm reagiert. Allerdings ist das schon recht lange her. Begonnen hat das bereits in Kindertagen, wo man vom Arzt, jedes Mal, wenn man erkältet war, eine Spritze Antibiotika bekam. Und wollte man eine Freistellung vom Unterricht oder gar dann einen Krankenschein, wenn man nicht in die Lehre fahren wollte, nahm ich „damals (dummerweise!!!) diesen Picks“ in Kauf. Zu umgehen war das nicht, in Zeiten der DDR.

So war es eben, daß es recht oft vorgekommen ist, daß man mir „diese Spritze“ gab. Späterzu bekam ich „Candida“, was, wie ich heute weiß, eine übliche Reaktion auf Antibiotika sein kann/ist, und wurde diese Pilze viele Jahre lang nicht mehr los. Ein Arzt, man sagte eine Koryphäe auf seinem Gebiet und machte einen Hype um ihn, erklärte mir, daß ich nun damit leben müsse und auch, da ich mir in jungen Jahren ein Kind hatte nehmen lassen und offenbar Verwachsungen aufgetreten waren, daß ich keine Kinder mehr bekäme. Ich war damals 24 Jahre alt. Ein viertel Jahr später,…..war ich schwanger. So viel mal zu „hochgeschätzten“ Ärzten, die sich als halbe Götter wähnen. 

 

Aber zurück zu Gegenwart.

In der Nachlässigkeit der Gedanken, nahm ich die von meinem neuen Zahnarzt verschriebenen Antibiotika. Er meinte, es sei nötig, da der Zahn etwas entzündlich wäre. Gut. Zehn Stück,….fünf Tag. Vorher hatte ich natürlich mit meiner Heilpraktikerin Rücksprache gehalten, da ich gerade in einer von ihr angeordneten Dreifach-Behandlung bin. Mit all DEN Medikamenten, die auf „-kehl“ endeten, sollte ich pausieren, während der fünf Tage, was ich tat. Auf die Packungsbeilage der Antibiotika schaute ich nicht weiter, weil ich der Meinung war, der Arzt wüßte schon was er tut. Und wenn es doch nun nötig war…….. Also gut. 

Mein Bauchgefühl völlig ignorierend nahm ich, wie „vorgeschrieben“. Natürlich ziepte es mal hier, mal da, was für mich die Normalität bedeutet. Klar bemerkte ich die Lympfe,………was ebenfalls als Nebenwirkung aufgeführt ist. Nur, da die Beschwerden letztendlich wieder vergangen waren, dachte ich nicht weiter drüber nach. Dann die Schmerzen in Füßen und anderswo. Zuerst vermutete ich, der Fersensporn sei zurück. Aber auch das verging. 

Nach den fünf Tagen, war diese Angelegenheit für mich beendet. Packung und Beilage warf ich in den Müll. A-b-e-r, noch zwei drei Tagen später, hatte ich wie einen Kloß im Hals. Das Schlucken fiel und fällt mir schwer. Und nicht nur das. Der Mund, der Rachen begann zu brennen. Ähnliches mit allen anderen, wo sich Schleimhäute befinden. Kopfschmerzen und die gestrige Atemnot, waren dann doch der Anlaß, mich ein wenig in Panik verfallen zu lassen. In solch‘ Situationen ist der Gedanke an die MS stets nicht weit, da dieses Brennen in Mund und Rachen ebenso darauf hätte hinweisen können. Und,…..der Jörg nicht da. Er ist in Weißenfels. Ich bin alleine.

Es „juckt“ an alles Ecken und heute Morgen hatten sich sogar noch Pusteln auf den Händen und um den Mund eingestellt.

Tja,…….was für Auswirkungen doch ein so unbedachter Fehler meinerseits haben kann!

Zum Arzt gehe ich sicherlich nicht. Wenn es nötig werden sollte, dann zur Frauenärztin. In jedem Fall rufe ich Morgen meine Heilpraktikerin an und….berichte. Und gerade noch das letzte Mal, als ich bei meiner Physiotherapeutin war, berichtete sie mir davon, daß einem kein Arzt das sagen würde, daß man nach einer Antibiotika-Behandlung den Darm sanieren müsse, was nun für mich wahrscheinlich wird (und mir die Krankenkasse nicht bezahlt).

Der Jörg war auch gestern ganz aufgewühlt. Hatte aus Sorge kaum geschlafen. Na ja, Morgen kommt er wieder……..alles soweit gut. Zumindest kann ich jetzt all diese Symptome verorten/zuordnen und weiß, woran es liegt.

Und auch schade, daß ich ab Dienstag diese Woche, ohne Termine, nicht wirklich Ruhe hatte. Erst die „Nachwirkungen“ vom geimpften Zahnarzt, wo ich so erschöpft und lustlos war. Dann die Nötigung vom Sohn zum Haus zu gehen, wo es mir eigentlich nicht danach gewesen war. Am Freitag schreiben und Netz-Arbeiten. Gestern saubermachen. Heute, na ja,…..etwas Ruhe, nachdem ich weiß, was mit mir ist.Trotz alledem war mir frisch gekochtes Essen wichtig. (Siehe Foto unten.)

Ich hätte wirklich gerne einmal ein paar Tage "Urlaub" (am Stück) eben……..