Im Allgemeinen schreibe ich einfach drauf los. Soll ja schließlich mein „Tagebuch“ sein. Damit wir uns hier nicht falsch verstehen, DIESES SEITE HIER ist weder ein Werbeblog noch muss alles schön oder gar perfekt aussehen. Hier, auf diesen Seiten, bringe ich ausschließlich DAS zum Ausdruck, was ich fühle und denke, und was mein Leben angeht.
So, nun heute „Die Geschichte vom Hahnberg“, die genau genommen rasch erzählt ist, denn es bietet sich gerade an, da ich erst vor Tagen, nach langer Zeit, dort gewesen bin, nicht ausschlich um Fotos zu machen.
Mit diesem Berg und einen ganz bestimmten Platz, verbindet mich
seit meiner Kindheit etwas ganz Besonderes. Früher gab es keine Computer. Wir
Kinder waren zumeist den ganzen Tag lang draußen im Wald, waren recht kreativ
im Bewältigen von Problemen und verbanden uns, wohl eher unbewusst, mit den
Kräften der Erde, der Bäume und des Ortes dort. So hatte ich einen ganz
speziellen Baum, auf welchen ich zumeist kletterte – zuweilen auch bis an die
Spitze – und stundenlang dort saß. Ich hörte dem Wind zu, zu dem ich ebenso eine
ganz spezielle Verbindung habe, seit meinen Tagen als Kind auf diesem Berg. Oft
legte ich mein Ohr, während ich auf einem starken Ast des Baumes saß, an seinen
Stamm und hörte, wie es knackte. Es war der Wind, der die Zweige und Äste
bewegte, was diese Geräusche machte und ich weiß das noch bis heute, wie es klang. DAS
vergesse ich nie, gleich, wie alt ich werde.
Später, als Teenager und frühe Erwachsene, trat all das in den Hintergrund. Man hatte andere Interessen…….bedauerlicher Weise, betone ich aus meiner heutigen Sicht heraus.
Jedoch später, als ich krank geworden war und genügend Zeit zum
nachsinnieren hatte, erinnerte ich mich (auch) daran und ich wünschte mir, noch
einmal – möglichst mehrere Male! – dorthin zu gehen. Zu dieser Zeit war das
nicht gut möglich gewesen, denn,…..man hatte mir die Diagnose MS gestellt. Da
mir die Kraft fehlte, hatte ich es beinahe aufgegeben, jemals mehr dort, an
meinem Baum zu sein. Aber, da ich NIE aufgebe (!!!), ist es mir dann doch
späterzu gelungen noch einige Male dort zu sein, AUCH wenn es schwierig gewesen war,
sowie……vor ein paar Tagen.
(Man(n) muss schon recht "vorgebeugt" gehen, um den Aufstieg zu bewältigen, wie man hier gut siehet.)
Ich hätte nie geglaubt, dass ich diesen Aufstieg und das Wandern(?) zu meinem ganz speziellen Ort noch einmal zustande bringe. Vor zehn Jahren bin ich das letzte Mal dort gewesen, kurz bevor wir nach Neuhaus gezogen sind. Und selbst als wir dann wieder hier in Lichte waren, hatte ich keinen wirklichen Mut, jedoch immer……den Wunsch.
Auch wenn es recht schwierig war, noch einmal kurz bei meinen
Bäumen zu sein, wagte ich den Versuch und…..es gelang. Allerdings muss ich
sagen, dass ich, als ich dann endlich (!) dort gewesen bin, mir kaum die Zeit
zum Verweilen nahm, weil ich echt in Sorge war, nicht mehr zurückzukommen. Also nicht mehr die Power dazu zu haben. Infogedessen bat ich meinen, mittlerweile stark gewordenen Baum um Kraft und, was soll
ich sagen, er gab sie mir, sodass ich den Rückweg so einigermaßen gut
überstand.
Die Schwierigkeit besteht nämlich darin, dass es dort KEINE Wege gibt. Es ist Dickicht und unebenes Gelände, wo ich schon aufpassen muss, wo ich die Füße hinsetz‘. Man knickt oft um und braucht einen festen Stand, sowie einigermaßen Kraft in den Beinen, was bei mir, auch meines Alters wegen, oft zu wünschen übriglässt. Aber gut, es ist gelungen, denn......es war mein (innigster) Wunsch!
Letztendlich bemühe ich mich fast
täglich ein wenig (auf dem Laufband) zu trainieren, damit ich mir solch' Verlangen erfüllen kann. Und dieses "Verlangen" zu diesem Ort zu gehen, hat nicht nur mit Kindheitserinnerungen zu tun, sondern einen ganz spirituellen Hintergrund. Und da ich so glücklich war, dass ich dieses Jahr dort gewesen bin, nahm ich mir vor, dies.......zu wiederholen, so oft es mir noch möglich sein wird.
So und nun noch kurz zum Geschichtlichem, WARUM, dieser Berg von den einheimischen hier „Hahnberg“ genannt wird.
Vor langer Zeit – so fangen immer die Märchen und Geschichten an…..lach‘….
– gab es gar böse Gesellen, die durch die Lande zogen und die armen Bauern und
Sonstige beraubten. Sie zogen von Dorf zu Dorf und plünderten. Lichte, mein
Heimatdorf, liegt in einem Tal, an einem Bach. Eigentlich ganz versteckt,
sodass es, wenn man über die Hügel und Berge reitet (wie es damals war), normalerweise nicht
gefunden werden kann und genau DAS hatten die damaligen Dorfbewohner gehofft. A-b-e-r,……..gerade
als diese wilde Horde über diesen Berg ritt und weitere Dörfer zum Plündern
suchte, krähte ein Hahn………., was dazu führte, dass diese Diebe und Mörder das
Dorf fanden, an welchen sie normalerweise vorübergeritten wären………
Seitdem wurde dieser Berg „Hahnberg“ genannt.
So hat es mir einst meine Mutter erzählt....................
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