Tagebucheintrag vom Thing-Tag,
den 14. März 2023
Da mich heute etwas im Inneren bewegt und
ich es mir vom Gemüt schreiben möchte, wurde es nun wieder nichts mit den "guten Vorsätzen" und dem Lesen. Und da ich auch noch Fotos laden und bearbeiten musste, blieb‘ sogar
manch‘ alltägliche Hausarbeit auf der Strecke.
Aber gut, wenn’s mich beruhigt……..dann
erfüllt das Schreiben schon seinen Zweck.
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Also gestern ist etwas Eigenartiges
passiert, worüber man eigentlich schmunzeln kann. Aber, ich fang‘ mal von vorne
an.
Ich hatte doch dem Vater versprochen
rüberzukommen, damit wir noch die Bettwäsche aussortieren können. Na ja, im
Grunde war ich etwas zu zügig bis dahin unterwegs mit Gesichtspflege und Haare
waschen, neben dem Schreiben hier und noch ein paar anderer „Kleinigkeiten“,
aber dennoch war ich dann gegen halb drei, nach dem Mittagessen, was vom Tag davor
noch übrig war, loszugegangen. Im Korb waren,….der Foto-Apparat, meine
Hausschuhe, eine Tasse und Kuchen fürs Kaffeetrinken. Ein Plüschtier noch
obenauf und alles zugedeckt mit einem Handtuch, denn draußen war es
unbeständig. Am Morgen hatte es geregnet.
Der Vater hatte schon auf mich gewartet und
wir legten auch gleich los. Das Ganze war recht anstrengend für mich und so wie
so bin ich das mit den Treppen raus und runterlaufen nicht mehr so gewohnt. Zudem
sortierte ich so nach vorne gebeugt die Bettwäsche aus, was natürlich in kürzester
Zeit zu Krämpfen führte, die ich heute noch spüre.
Alles in allem war es wieder recht
sonderbar für mich, in den Schränken und
der Wäsche der Eltern rumzuwühlen. – Das hat, für mich, etwas von Fledderei, wo ich mich
nicht wirklich wohl dabei fühle. – Aber egal. Es muss ja sein und der Vater
möchte das auch so.
Ein Drittel von Allem haben wir in den Kleidersack und von
den zwei übrig gebliebenen Dritteln habe ich mir dann auch noch etwas
ausgesucht. (Siehe Foto oben.) Also Bettbezüge und Kopfkissen. Drei Stickmützen von der Mutter,
die dort noch so lagen, haben ich mir auch noch mit eingepackt.
Dann kam der
Vater mit einem Beutel an und meinte, der hätte bis hinten im Schrank gelegen. „Den
schmeiß‘ ich mal weg. Oder willst du noch mal schauen?“
Ach herje! Ich erkannte es sofort. Und als
ich reinschaute, war es mir noch bewußter geworden, daß es DIE Sachen, Briefe
und Fotos waren, wo ich dachte, nie wiederzusehen. Insbesondere das große
Foto vom Carlos (siehe unten), also DEM Kubaner vor meinem Ex (siehe Foto rechts), hatte ich
immer gesucht und es schon für immer verloren geglaubt. Doch nun, welch‘
Wunder, das war es wieder und…..noch so viel mehr.

Carlos Sanchez
- Ich war fast zwei Jahre mit ihm zusammen und habe bis zum
Schluß, als er nach Kuba zurückgeflogen ist (er hatte dort eine Großmutter, die
ihn brauchte und seine Mutter war in Amerika, mit welcher ich ihn wieder zusammenbrachte.),
immer seine wunderbare "Figur" bewundert. Er war groß, ein Boxer, mit
einen Kreuz wie ein "V". Meine Oma Hilde hat ihn sogar noch
kennengelernt. Carlos hat so viel mit am Haus gearbeitet. War ein guter Kerl.
Wollte mich aber nicht wirklich als Frau. Er hatte es eigentlich(!) auf eine
blonde Freundin von mir abgesehen. Aber die,....hat sich ihrer Eltern wegen
nicht getraut.
Im gleichem Atemzug ist mir eingefallen,
diesen Beutel (voll mit Erinnerungen, die allerdings nicht alle wichtig sind!)
muss die Mutter, in ihrer moralischen Werterei, vor mir versteckt haben, so wie
sie es mit vielen Dingen tat. Was ihr – vor allem „moralisch“ – nicht in den Kram
passte, warf sie weg, auch wenn es mir gehörte, oder, wie in diesem Fall, versteckte sie es in irgendeiner
Ecke im Schrank, wo ICH es nie gefunden hätte. Erst JETZT, nach ihrem Tod.
Nun gut, jetzt erst mal zur Auflösung der Überschrift.
Als der Vater und ich dann fertig waren,
tranken wir Kaffee und aßen Kuchen. Der Sohn schaute auch kurz rein und ich gab
ihm ein Pakt mit zwei Dinkelbrötchen zum aufbacken von der Brunhilde. Er wollte
sich wohl so wie so gerade eine Semmel auftauen. Er meinte dann nur, er hätte
kein N*tella mehr und fragte, wann der Opa Zeit hätte einkaufen zu fahren.
Man-n einigte sich, gleich nach dem Kaffeetrinken loszugehen, was mir ebenso zu
Gute kam. So musste ich die Bettwäsche, die ich mir rausgesucht hatte, nicht rüber
getragen. Der Vater fuhr mich mit dem Auto und der Sohn hat’s dann in die
Wohnung getragen. Glück gehabt!
Der Sohn hatte ja auch umgeräumt. Siehe
Fotos, gleich hier unten:
Der Jörg war schon aufgestanden und in
seinem Zimmer am Computer, um Rechnungen zu zahlen, was mir ganz recht gewesen
war. Ich verstaute die Wäsche im Schrank und überzog gleich mein Bett mit einer
der Mitgebrachten.
Und dann begann ich mir die Fotos anzusehen
(siehe Fotos gleich unten) und……ich war eigentlich ganz froh, dabei allein
zu sein. Die Briefe habe ich, bis auf ein oder zwei, alle weggetan. Brauche ich
nicht mehr. Da waren auch welche von meinem damaligen Postfach und einer
Partnervermittlung (die mich zu dieser Zeit, kurz nach der Wende, wo ich noch keine
Ahnung davon hatte, so was von abgezockt hat!) dabei. Und als ich so am Fenster
stand, beim Sortieren, – das Fenster geht in
Richtung Friedhof raus, wo die Mutter liegt – beginnt es so was von
heftig zu donnern und zu blitzen!!! DAS
war das Donner-Wetter aus dem Jenseits!!!!! Die Mutter scheint wohl
irgendwie bemerkt zu haben, daß ich den von ihr versteckten Beutel mit all den
Fotos und Briefen gefunden habe.
Von diesen Leuten habe ich keinen
kennengelernt. Wollte ich auch nicht. Die Meisten davon waren ausschließlich
Brieffreunde aus….überall her….oder eben Antworten auf meine damaligen Anzeigen.
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Fazit/Resüme der Gefühle, nach dem Besuch im Haus, so wie es meistens ist,
wenn ich von „drüben“ komme:
Schon öfter schrieb ich darüber und jedes
Mal geht es mir so, wenn ich vom Haus drüben, wieder zurück in die Wohnung
komme. Das läßt mich einfach nicht los und wiederholt versuche ich es zu
definieren, in Worte zu fassen, aber so wirklich gelingt es mir nicht. Daran
sieht man, daß „Worte nur Krücken“ sind, um DAS auszudrücken, was Eine im
Inneren bewegt. Früher, als unsere DNA noch vollständig in Ordnung war, waren
Worte unnötig gewesen, da man telepathisch in Bildern kommunizierte, was völlig
normal gewesen war und heute noch bei manchen Völker praktiziert wird, wie zum Beispiel bei
den Aborigines. Die nennen das dann…“Traumzeit“.
Nun, es ist immer so, komme ich vom Haus,
fühle ich mich für die ersten Momente fremd
in der Wohnung, als gehöre ich nicht dorthin, obwohl mein Verstand weiß, daß
ich mich HIER „zu Hause“ fühlen sollte, fühlt es sich doch nicht so an. Es braucht dann immer eine Weile, bis ich mich an das „Wohnungs-zu-Hause“
gewöhnt habe und diese Umgebung auch emotional als „zu Hause“ identifizieren
und annehmen kann.
Umgekehrt ist das nicht der Fall. Also, wenn ich von der
Wohnung rüber ins Haus komme,……ist das für mich normal und ganz vertraut. Es
fühlt sich richtig an, als würde ich nach Hause kommen.
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Und hier noch ein paar……"Erinnerungen:
Auch wenn ich letztendlich einen großen Teil von all den Briefen
und Fotos im Beutel weggeworfen habe, bin ich doch froh, noch einige Erinnerung-Fotos von Menschen, die mir
wichtig waren, wiedergefunden zu haben. Wie beispielsweise dem Abdul. (Rosi, Du
kennst ihn vielleicht noch. Er war ein Kumpel von der Elke ihrem Ernesto.) Er
war ein wirklich kluger und, in meinen Augen, gutmütiger Mensch. Mag sein, er
hat getrunken. Bedauerlicherweise ist er vor Jahren schon tödlich mit dem Auto
verunglückt.
Sogar zwei Fotos von DEM Algerier und
seinem Freund habe ich behalten, die mich, noch zu DDR-Zeiten zu meinem Geburtstag
tatsächlich besucht hatten.
Und hier eine Rarität, wo ich dachte, meine
Güte, ist DAS lange her!
Das hier ist Johannes, ein Namibier. Der
aller erste Afrikaner, mit dem ich überhaupt zusammengekommen bin und (einmal) „etwas
hatte“, so zu sagen. Schon damals war mir klar gewesen, daß es KEIN Zufall war,
daß ich ausgerechnet IHN über den Weg gelaufen bin, denn er war ebenfalls am 24. August
geboren, genau wie ich. Ich meine, wie wahrscheinlich ist das denn??? Ab diesem
Zeitpunkt, ohne weiter darüber nachzudenken, war ich mir sicher, daß ich in
einer anderen Inkarnation, ein in Namibia lebender Zulu-Krieger war, was auch
später dann durch die Reinkarnations-Karten bestädigt worden ist.
Und nicht nur das. Zu DDR-Zeiten war
schlecht an Informationen aus anderen Ländern zu kommen. Aber da war dieses
Buch (das ganz linke auf dem Foto), ein Reisebericht von einem Ungarn geschrieben, der vom Süden Afrikas
berichtete, was mich faszinierte. In diesem Buch fand ich ein Foto, welches dem Johannes so ein wenig ähnlich
sah, wie ich fand, oder,…. mich zumindest sehr angesprochen hat.
So, dann hier noch ein paar andere
Menschen, die mir mehr oder weniger wichtig waren.
Antonio Mujui. (Das Foto,
sehr undeutlich. Ich weiß. Sorry.) Meine Güte. Mit dem war ich länger zusammen
und er war einer der Wenigen, mit dem „die Chemie“ wirklich passte und DAS, ist
wörtlich zu nehmen. Er „schmeckte“ gut. Hat man eh…selten…..und ich habe ihn
wirklich sehr gemocht. Allerdings kam ich dann einmal unverhofft zu ihm hin
und.....er hatte eine andere Frau im Bett liegen, die sogar noch älter war als
ich. Aber....blond. Also, nicht immer war ich die
"Böse".
Alberto. Ich kannte ihn, weil er der erste afrikanische Freund einer Kollegin war. Ich nehme an, er hat sogar Kinder hier...gelassen, mit einer "Anderen".
Enoque (verstorben). Eine Bekannte
sagte mir, er hätte sich tot getrunken. Ich habe ihn nur kurz gekannt. Ein
guter Mensch war er aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wirklich.
Theodoro. Ein überaus
anständiger, gefälliger und feiner Kerl. Ich habe ihn ausgesucht und auch sehr
gemocht und war schon einige Zeit mit ihm zusammen. Er hat im Nachhinein, als
er zurück nach Mosambik gekommen war, von dem Geld, was er hier erarbeitet und
sich angespart hatte, ein Taxi gekauft. (Allerdings hat damals auch "sein
Staat" ordentlich abgerahmt. Er hat nicht alles von DEM bekommen, was er
sich hier an Geld verdiente.)
Ein/Der „Berliner“ (links
auf dem Foto etwas jünger und rechts etwas älter), mit dem ich mal kurz
zusammen war. Ich war, so zu sagen, nur der "Trost" für seine große
Liebe, von der er sich gerade getrennt hatte. Einige Male habe ich ihn in
Berlin besucht (auch mit dem Jimmy, als er noch kleiner war). Kannte ihn schon
als er noch viel jünger war und mochte ihn früher als Kind überhaupt nicht.
Mein Vater war mit seinem in der Kur und so kam es, daß man sich gegenseitig
besuchte. Seine Mutter arbeitete damals im ZK bei Honecker.
Reiner Zappel……. ER hatte
Urlaub in Lichte gemacht, als ich im Geschäft meiner Eltern verkaufte. Ist
seeeehr lange her. Fast 50 Jahre. Er kam irgendwo....aus dem Norden. Neuruppin
oder so........
…..und der Andre aus Schmiedefeld, zu dem ich gezogen war, als ich 17 war. Ich nehme schon an, daß er noch lebt. - Wenn Du das sehen solltest, ich grüße Dich! - Allerdings hielt das ganze nur etwa 3 Jahre an. Er trank mir zu viel und es war damals ein Drama mich von ihm zu trennen. Es ist eigentlich schade um ihn gewesen. Er war ein wirklich ansehnlicher junger Mann. Ich mochte ihn damals ebenfalls wirklich sehr gern. Sehe ich mir heute sein Foto an, ist er mir immer noch vertraut.
Das Witzige bei ihm war, daß er sich dann eine Frau aus Weißenfels, mit der er auch Kinder hatte, mitbrachte, wo er in der Armee gewesen war. Und ich,.....blieb letztendlich beim Jörg aus Weißenfels.
Überhaupt suchte ich mir überwiegend - wenn es möglich war - große Männer.
Ein Foto vom Stefan Gießer aus dem
Saarland, finde ich nicht mehr. Er war auch Einer, der mir damals eine ganze
Zeit lang sehr wichtig war………. Nur einen Brief von ihm habe ich noch aus…..
Illingen……
Wenn ich, insbesondere die Afrikaner, heute
so sehe, kann ich mir das nicht mehr vorstellen, kaum mehr nachvollziehen und ich frage mich, was mich
damals so angetrieben hat. Und ja, ich weiß…es noch……die vom Fernsehen
(propagandistisch) gezeigten Bilder, wo die „armer Schw*rzen“ von den Bösen
We*ßen“ verprügelt worden sind und ich SOLCHES Mitleid hatte. Auch die Bücher – Foto oben – zeigen nichts
anderes, als den, nach DDR-Maßstäben zensierten Inhalt.
Heute weiß ich aber von einer Frau, mit gleichen Namen, die in
Südafrika wohnt, was da, ihrer Meinung nach, wirklich passiert ist. Und es war
NICHT DAS, was man uns früher im Fernseher gezeigt hat oder heute noch immer propagiert, wie sie meinte.
P.S.: Bitte entschuldigt die zuweilen
etwas unscharfen Fotos. Sie sind nun wirklich schon recht alt und schwierig abzufotografieren.
Die Menschen, die mir wirklich etwas bedeutet haben, sind nicht unkenntlich
gemacht. Ohnehin weiß ich nicht, ob sie überhaupt noch leben und zudem ist das
sooooo lange her, daß die Menschen, sollten sie noch am Leben sein, sicherlich
völlig anders aussehen.
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Sonst
so……
< Das Paket vom Versand ist heute
gekommen mit Orangen, Äpfeln, Kartoffeln, Dinkelmilch, Brot und Kuchen.
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Gesundheitliches
Das rechtes Knie tut weh……
Und der Umgang mit dem Jörg hat mir heute ein wenig Kraft gekostet.......
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Das "Cosmic Tarot" stelle ich das nächste Mal vor.
Das war heute ein seeeehr langer Post, für den ich erneut den gesamten Tag gebraucht habe. - Natürlich habe ich zwischendurch gegessen ujnd dem Jörg was gekocht. - Allerdings wolte ich das auch so, in......"Angedenken"........
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